Wirtschaft am Niederrhein

Der Niederrhein ist Logistik-Standort. Mehr noch: Er ist das Ein- und Ausfahrtstor für viele Global-Player der Branche. Weiterer Grund, warum sich Logistiker hier zuhause fühlen: die unschlagbar gute Lage zwischen Benelux und den Ballungsräumen Köln, Düsseldorf und Ruhrgebiet. Hinzu kommt eine ausgezeichnete trimodale Infrastruktur zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Da ist es nur eine logische Folge, wenn das Fraunhofer-Institut dem Standort Niederrhein attestiert, ein „europäisches Gateway“ und Logistik-„Champion“ zu sein. Der Niederrhein und die Logistik, ein Dream-Team mit Erfolgs- und Wachstumsstory. Bestens gerüstet für die Zukunft. Als eine der zentralen Warendrehscheiben Westeuropas.

Handel & Dienstleistungen zeichnen sich durch eine hohe Vielseitigkeit und eine starke regionale Vernetzung aus. Von großen Einzelhandelsketten bis hin zu spezialisierten Dienstleistern bietet die Region eine breite Palette an Angeboten. Dank der Nähe zu den Niederlanden und großen Wirtschaftsmetropolen wie Düsseldorf und Köln profitieren Unternehmen von internationalen Handelsbeziehungen und einer dynamischen Marktentwicklung.

Vom Niederrhein hinaus in die Welt – für kaum eine Branche gilt dies so, wie für die chemische Industrie. Denn einige Big-Player bzw. globale Chemie-Konzerne steuern ihre Aktivitäten vom Niederrhein aus. So gilt Nordrhein-Westfalen als wichtigster Chemiestandort Deutschlands. Beste Beispiele sind die drei erfolgreichen niederrheinischen Chemieparks in Dormagen, Krefeld und Rheinberg. Dabei setzt die Fein- und Spezialchemie ihr signifikantes Wachstum weiter fort. Deren Strategie: stark exportorientierter Fokus auf vor allem forschungsintensive und höherwertige Spezialchemikalien und Spezialkunststoffe, die höchste Anforderungen an Sicherheit und Wirtschaftlichkeit erfüllen.

Im 19. Jahrhundert fing mit der Herstellung von Baumwolle, Leinen, Samt und Seide am Niederrhein die Industrialisierung an. Heute besticht der Textil-Standort Niederrhein mit technischen Spezialtextilien, technologiebasierten Systemlösungen und Markenmode im Hochwertbereich. Re-regionalisierung setzt hier neue Akzente. Konsequente Digitalisierung und voller Fokus auf Nachhaltigkeit sind die zukunftsfähigen Schlüssel-Disziplinen der Textil-Branche schlechthin. Ebendies sind auch inhaltliche Schwerpunkte bspw. an der Textilakademie NRW sowie an der in der Textilwelt hochangesehenen Hochschule Niederrhein.

Obwohl auch für Agrobusiness alle Standortfaktoren stimmen, der Niederrhein ist mehr als Ackerbau und Viehzucht. Ein moderner Branchenmix aus Erzeugern, Verarbeitern und Vermarktern ist hier organisch gewachsen. Auch Gartenbau floriert. Ebene Landschaften, fruchtbare Böden und gemäßigte Klimabedingungen machen den Standort Niederrhein zu einem idealen Marktplatz für Nahrungsmittelerzeuger, Handel und Endverbraucher entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ein aktueller Best Case ist die internationale Erzeugergenossenschaft Landgard, grenznah zu den Niederlanden gelegen. Regionale Produkte finden von hier schnell ihren Weg zu Großabnehmern, Weiterverarbeitern und zum Handel.

Vom Standort Niederrhein aus agiert eine vielfältige Elektroindustrie. Neben Kabelprodukten z. B. aus Glasfaser unter anderem für Anlagenbau, Telekommunikation, Antriebstechnik und Schiffbau schaffen innovative Hightech-Unternehmen elektrotechnische Meisterwerke. Dazu liefern Think Tanks und internationale Studiengänge für Elektrotechnik/Informatik, Technologie und Bionik an gleich drei Hochschulen die theoretischen und praktischen Grundlagen für den Ingenieur-Nachwuchs auf Weltniveau. Elektrotechnik „made am Niederrhein“ steht zudem für Qualität und Zuverlässigkeit.

Der Transformationsprozess vom Braunkohleverstromer zum Energie-Erneuerer ist am Energie-Standort Niederrhein in vollem Gange. Dabei wandelt sich die Energiestruktur kontinuierlich. Die Prämisse der Energiewirtschaft am Niederrhein ist der nachhaltig klimafreundliche Umbau unserer Energieversorgung. Regenerative Energieerzeugung wird am Niederrhein mit Nachdruck vorangetrieben. Wind und Sonne sind die wichtigsten Säulen im Strom-Mix. So wird rund ein Fünftel des deutschen Stroms in NRW erzeugt, was abermals diese immense Bedeutung unterstreicht. Für eine zukunftsfähige und nachhaltige Energieversorgung – vom und für den Niederrhein.

Schon rein historisch gesehen ist moderner Maschinenbau mit Blick auf die Textilhochburg Niederrhein von immenser Bedeutung. Die Wurzeln der zahlreichen Maschinen- und Anlagenbauer am Niederrhein liegen in der Textilbranche. Inzwischen pulsiert die Maschinenbauindustrie aber noch in vielen anderen Bereichen. Denn auch die Stahlindustrie, die Nahrungsmittelerzeugung, die Verpackungsindustrie, die Chemie sowie die Logistik profitieren vom starken Maschinen- und Anlagenbau am Niederrhein. Kernfokus der Maschinenbauer ist dabei: spezielle Lösungen für ganz individuelle Kunden. Made-to-measure statt von der Stange. Ein breites Spektrum also für eine der Kernbranchen am Niederrhein.

Grün, grüner, Niederrhein. Heimatliche Wälder und Wiesen, abwechslungsreiche Kulturlandschaften mit Naturparks, malerische Dörfer, Kirchen und Schlösser – kurzum: Natur pur am Niederrhein. Naherholung garantiert. Im deutsch-niederländischen, wunderschönen Grenzgebiet laden Premiumwege nicht nur zum Wandern ein. Deutschlands längstes ausgeschildertes Radwegenetz mit einer Länge von über 2.000 Kilometern befeuert zudem den Tourismus auf zwei Rädern. Neben dem Radtourismus sind am Niederrhein auch die weiteren Segmente Outdoor, MICE, Bleisure etc. stark gefragt. Ob Touristen oder Geschäftsreisende, Naturliebhaber kommen am Niederrhein ganz auf ihre Kosten.

Der Bereich Gesundheit und Soziales spielt eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Stärke des Niederrheins. Mit zahlreichen Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und sozialen Diensten ist die Branche nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber, auch die Studiengänge Sozialwesen, Gesundheitswesen sowie Gesundheitswissenschaften/-management an den beiden großen Hochschulen tragen dazu bei.